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2.3.1 Oberflächenintegrale

Wir wollen nun die über G-Spline-Kontrollpunkte gegebene Funktion f: S -> R auf der G-Spline-Fläche S integrieren. Dazu betrachten wir zunächst die allgemeine Definition.

Definition 2.1 (Oberflächenintegral von Skalarfeldern)   Es sei S: R^2 \supset K -> R^3 eine Fläche und f ein stetiges Skalarfeld auf S(K). Dann ist durch

\int_S f d sigma := \int_K f(S(u,v)) |(\partial S)/(\partial u) x (\partial S)/(\partial v)| d(u,v) (2.47)

das Oberflächenintegral von f über S definiert (vgl. [Heu90]).

Wir nehmen an, daß für f und S die biquadratischen Bézierkontrollnetze bereits erzeugt wurden. Der Parameterbereich K von S sei ein aus kompakten Intervallen im R^2 zusammengesetztes Gebiet. Damit können wir K in kompakte, zwei-dimensionale Intervalle K_i der Form [a_i,a_i+1] x [b_i,b_i+1] mit a_i, b_i \in R und i \in I zerlegen. Jedes K_i ist der Parameterbereich eines Bézierflächenstücks. Dann gilt

\int_S f d sigma = \sum_{i\in I} ... (2.48)

Wir betrachten jetzt speziell einen Parameterbereich K_i. Die Funktion f sei für K_i durch ein f_i in der Form von (2.36) mit F^i_{j,k} \in R für j,k = 0:2 gegeben,

f_i: [0,1]^2 -> R, f_i(u,v) = \sum_{j=0}^2 \sum_{k=0}^2 F^i_{j,k} B^2_j(u) B^2_k(v). (2.49)

S_i sei durch

S_i: [0,1]^2 -> R, S_i(u,v) = \sum_{j=0}^2 \sum_{k=0}^2 P^i_{j,k} B^2_j(u) B^2_k(v) (2.50)

mit P^i_{j,k} \in R^3 gegeben. Beide Funktionen lassen sich durch eine einfache Translation t_i: K_i \to [0,1]^2, (a,b) -> (a-a_i,b-b_i) von [0,1] auf K_i verschieben, so daß S(a,b) = S_i(t_i(a,b)) und f(S(a,b)) = f_i(t_i(a,b)) für (a,b) \in K_i gilt. Da det(Dt_i) = 1, erhalten wir für das Integral über K_i

\iint_{K_i} (S(a,b)) |...| d(u,v). (2.51)

Für das Integral (2.48) müssen wir also für jedes biquadratische Bézierflächenstück der Fläche bzw. der Funktion das Integral über (2.51) berechnen.

Im mehrdimensionalen Fall können wir natürlich zunächst über die Norm integrieren. Für drei-dimensionale Vektorfelder wollen wir aber speziell ein Oberflächenintegral durch die folgende Definition einführen.

Definition 2.2 (Oberflächenintegral von Vektorfeldern)   Es sei S: R^2 \supset K -> R^3, (u,v) -> [X(u,v), Y(u,v), Z(u,v)]^T eine Fläche mit dem Parameterbereich K und

f: S -> R^3, p -> [P(p); Q(p); R(p)] (2.52)

ein stetiges drei-dimensionales Vektorfeld auf S(K). Dann definiert man

\int_S P dy \wedge dz := \int_K P(S(u,v)) ... d(u,v) (2.53)

und man nennt

\int_S P dy \wedge dz + Q dz \wedge dx + R dx \wedge dy := \int_S P dy \wedge dz + \int_S Q dz \wedge dx + \int_S R dx \wedge dy (2.54)

das Oberflächenintegral von f über S. (vgl. [Heu90])

Dabei ist aber zu beachten, daß das Oberflächenintegral \int_S P dy \wedge dz + Q dz \wedge dx + R dx \wedge dy auch von der Parameterdarstellung von S abhängt. Es ist aber invariant unter positivem Parameterwechsel und ändert nur das Vorzeichen bei negativem Parameterwechsel. Es gibt eine zweite Möglichkeit, dieses Oberflächenintegral darzustellen (siehe z.B. [Heu90]). Ist n(u,v) der Einheitsnormalenvektor der Fläche S an S(u,v), dann können wir das Oberflächenintegral auch als

\int_S P dy \wedge dz + Q dz \wedge dx + R dx ...  = \int_S <f,n> d sigma (2.55)

in der Form von (2.47) schreiben. Damit haben wir wieder ein skalares Oberflächenintegral, so daß wir für jedes Bézierflächenstück S_i mit i \in I das Integral

\iint_{[0,1]^2} <f_i,n> d(u,v) (2.56)

berechnen können, um das Oberflächenintegral des Vektorfeldes f zu erhalten.


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