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Polynome sind dagegen sehr gut zur lokalen Approximation von glatten
Funktionen geeignet. Um die Probleme der polynomialen Interpolation zu
vermeiden, liegt es daher nahe, die Funktion stückweise durch Polynome
zu approximieren. Dazu teilen wir ein Interval
in
Teilintervalle
, auf, die durch die
Knotenfolge
mit
|
(1.2) |
bestimmt werden. Auf jedem dieser Teilintervalle stellen wir die
approximierende Funktion als Polynom vom maximalen Grad dar.
Dabei kann in der Knotenfolge jeder Knoten maximal -mal
vorkommen. Kommt ein Knoten genau -mal vor, d.h.
, dann sind die ersten
Ableitungen von an diesem Knoten stetig. heißt die
Vielfachheit von . ist dann eine Splinefunktion zur
Knotenfolge vom Grad mit dem Definitionsbereich . Den
hieraus entstehenden Splineraum bezeichnen wir mit
. Um
eine Basis für diesen Raum zu erhalten, erweitern wir zunächst die
Knotenfolge in beide Richtungen um jeweils Punkte:
|
(1.3) |
Wir können auch annehmen, daß in beide Richtungen unendlich
fortgesetzt wird und wir nur die jeweils relevanten Knoten betrachten.
Die Knoten außerhalb des Intervalls haben keinen Einfluß auf die
im Splineraum enthaltenen Funktionen. Eine mögliche Basis für diesen
Raum bilden die abgebrochenen Potenzen. Jedes
läßt sich darstellen als
|
(1.4) |
mit den Koeffizienten
und
|
(1.5) |
Dabei ergeben die ersten abgebrochenen Potenzen eine Basis für
die Polynome vom maximalen Grad auf dem Intervall
.
Die restlichen Terme bestimmen die “Sprünge” in den Ableitungen an
den Knoten. Aus dieser Darstellung folgt, daß die Dimension von
gleich ist.
Die Basis der abgebrochenen Potenzen (1.4)
für
besitzt allerdings keinen kompakten Support, d.h.
Änderungen der Koeffizienten haben globale Auswirkungen. Dieser
Nachteil wird durch die B-Splines aufgehoben.
Definition 1.1 (B-Splines)
Zu einer vorgegebenen Knotenfolge
für die
gilt, sei der B-Spline
vom Grad
wie folgt rekursiv definiert.
Für
sei
|
(1.6) |
Für
sei
|
(1.7) |
mit
|
(1.8) |
Abbildung 1.3:
Rekursive Definition eines B-Splines vom Grad
|
Die rekursive Konstruktion eines B-Splines vom Grad für eine
äquidistante Knotenfolge ist in Abbildung 1.3
veranschaulicht. Mit Hilfe der Marsden Identität erhält man folgendes
Resultat.
Theorem 1.2 (B-Spline Basis)
Für das Intervall
bilden die B-Splines
für
eine Basis für
mit der Knotenfolge
und es gilt
. Falls
,
bilden die B-Splines
eine Basis der Polynome vom maximalen
Grad
auf
.
Proof.
Den Beweis hierzu findet man in [
Höl94] und [
Höl98].
Eine Splinekurve vom Grad im
mit den Kontrollpunkten
hat demnach die Form
|
(1.9) |
Damit sind die Koordinatenfunktionen von Splinefunktionen aus
.
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